
Bewirtschaftung unseres Herings
Hering spielt seit vielen Jahrhunderten eine wesentliche Rolle in der norwegischen Ernährung. Heute teilen wir ihn mit der ganzen Welt. Es ist daher notwendig, dass wir unsere Fischbestände, vor allen in den Laichgründen, so bewirtschaften, dass wir diesen köstlichen und nahrhaften Fisch auch zukünftig genießen können.
Die Bewirtschaftung der Heringsbestände war schon immer schwierig. Das liegt daran, dass der Hering während seines Lebens große Entfernungen zurücklegt. Mit Hilfe von moderner Sonartechnologie und der Mitwirkung der benachbarten Länder können wir die Anzahl der laichenden Heringe nachverfolgen und dafür sorgen, dass die Bestände auf einem nachhaltigen Niveau bleiben.

Entwicklung der laichenden Bestände (blau) und Fänge (weiß) von im Frühling laichenden Hering aus Norwegen von 1907-1997.
In den 1950er und 1960er Jahren wurde die Fischerei für im Frühling laichenden Hering aus Norwegen effizienter. Das war zwar gut für den internationalen Handel, führte aber zu einer Reduzierung des Bestandes. Wir haben daraus eine wertvolle Lektion gelernt und ein strenges und effizientes Fischereimanagement eingerichtet, um die Bestände auf hohem Niveau zu sichern.
Nachhaltige Zukunft im Netz

Der Bestand des im Frühling laichenden Herings aus Norwegen ist jetzt rückgängig, nachdem er sich lange Zeit auf einem hohen Niveau bewegte. Der laichende Bestand für 2016 wird auf 3,586 Millionen Tonnen geschätzt und befindet sich damit unter dem Vorsorgeniveau von 5 Millionen Tonnen. Der Fang von Hering, der kleiner als 25 cm ist, ist daher nicht erlaubt. Die Fischerei konzentriert sich deshalb auf den erwachsenen Hering.
Der Nordseehering wird auf einem nachhaltigen Niveau gefangen. Doch wegen der Änderungen bei der natürlichen Sterblichkeit wurden die Richtwerte für die Fischsterblichkeit von Nordseehering in 2014 neu geschätzt. Die Quoten werden entsprechend angepasst und in den nächsten Jahren niedriger sein.
Der vierjährige laichprozess

Der Hauptlaichgrund des im Frühling laichenden Herings aus Norwegen befindet sich von Februar-März entlang der Nordwestküste Norwegens. Er laicht aber auch entlang der Küste Nordnorwegens.

Der Hering legt seine Eier am Meeresboden, dort schlüpfen die Jungtiere dann nach etwa drei Wochen aus.

Die frisch geschlüpften Larven treiben im Frühsommer mit der Strömung entlang der Küste nach Norden in die Barentssee.

Aus den Heringslarven werden dann kleine Heringe, die als Pilchard bezeichnet werden. Wenn der Hering 3 - 4 Jahre alt ist, schwimmt er an der Küste entlang nach Westen und vermischt sich allmählich mit dem laichenden Bestand.

Nach dem Laichen schwimmt der erwachsene Hering auf Nahrungssuche über große Entfernungen in die Norwegische See.
Fisch in Zahlen
In 2019 fingen norwegische Fischereien 561.299 Tonnen Hering.
Quelle: Amt für Fischerei (www.fisheries.no)
Auswirkungen von quoten auf den export
Die Quoten werden ständig reduziert, um die Auswirkungen der Fischerei auf die Heringsbestände zu reduzieren. In 2015 exportierte Norwegen Hering im Wert von 2,4 Mrd. NOK. Das ist ein Rückgang von 327 Millionen NOK (7 %) gegenüber 2014 und spiegelt die strengeren Vorschriften wider.

Mehr darüber erfahren, wie sich Norwegen dem Meer verpflichtet hat
Hering ist ein köstliches Naturgut. Erfahren Sie, warum wir die Nachhaltigkeit stets in den Mittelpunkt stellen.